In der chinesischen Arzneimitteltherapie werden in erster Linie Pflanzenteile wie Blätter, Rinden, Wurzeln, Samen, Blüten oder Stängel verwendet, aber auch mineralische Substanzen und einige wenige tierische Produkte. Geschützte Arten aus dem Tier- und Pflanzenreich werden nicht eingesetzt. Weltweit existieren 2000 verschiedene Arzneien, in Deutschland gebraucht man ungefähr 600 unterschiedliche Heilmittel. Die einzelnen Arzneimittel besitzen verschiedene Charakteristika wie Temperaturverhalten, Geschmack und die Leitbahn- bzw. Organzugehörigkeit und wirken daher auf unterschiedliche Weise, unterschiedlich stark und an verschiedenen Bereichen des Körpers und auch des Geistes. Ich verordne die Arzneien hauptsächlich als Tee. Für Kinder lasse ich Tinkturen herstellen, die als Tropfen eingenommen werden. Eine Teerezeptur besteht meist aus 6-14 verschiedenen Mitteln, die von mir nach chinesischer Diagnoseerstellung individuell für den Patienten zusammengestellt werden.
Die Kräutertherapie wird bei bestimmten Beschwerdebildern ergänzend zur Akupunktur angewendet. Besteht ein schwerer Energiemangel z.B. durch schwere chronische Erkrankungen oder lange Überarbeitung, reicht die Akupunktur häufig alleine nicht aus, um den Körper wieder aufzubauen und ausreichend zu stärken. Hier helfen die chinesischen Arzneien die körpereigenen Substanzen wieder aufzufüllen.